GEMINI 2.5 Flash Image „Nano Banana“

Wenn Vorstellung realität wird

von | 09.09.25 | Marketing, Technik

Schwarzer Hintergrund mit gelb-großem Schriftzug BANANA, mittig überlagert von dem Wort NANO in Weiß. Darüber kleiner Text: Wenn Vorstellung Realität wird. Unten leuchtet stilisiert eine türkisfarbene Banane.

Warum plötzlich alle über Nano Banana sprechen

In meinen Feeds gab es die letzten Tage kein Entkommen: Nano Banana überall, mit allen Hooks, die man so kennt: „Nano Banana für professionelle Werbefotos“, „Nano Banana, das Ende der Produktfotografie?“. Also: Was ist Nano Banana und hält es, was die Hype-Welle verspricht?

Kurz gesagt: Nano Banana ist der inoffizielle Name für Googles neues Bild-Modell Gemini 2.5 Flash Image, das Bildbearbeitung und -erstellung direkt im Gemini-Chat und im Google AI Studio ermöglicht. Keine zusätzliche Installation, sofort startklar und für Entwickler:innen via Gemini-API und Vertex AI integrierbar.

Was das Modell auszeichnet (und warum das wichtig ist)

In Tests und Vergleichen fällt Nano Banana vor allem durch drei Dinge auf:

  • Konsistenz bei Gesichtern & Figuren, auch über mehrere Bearbeitungsschritte hinweg.
  • Realismus bei Bearbeitungen gegenüber vielen Wettbewerbern.
  • Tempo: Generierungen gelten als deutlich schneller als bei Alternativen.

Persönlicher Praxisteil: Woran Nano Banana bei mir gemessen wurde

Ich arbeite seit Jahren mit Midjourney, DALL·E und Canva. Midjourney war lange mein Go-to, bis ich Nano Banana ausprobiert habe. Ich erkläre es anhand eines Beispiels. Es handelt sich hierbei um einen simplen Hintergrundtausch.

Mit Midjourney konnte ich nie einfach ein Foto von mir hochladen und sagen: „Tausche den Studio-Hintergrund gegen die Karibik.“ Das Ergebnis war meist eine ähnliche Person, aber nicht ich. Nano Banana schafft das in vielen Fällen realistisch, schnell und ohne die Identität zu verfälschen. Es gab wenige Ausnahmen, in denen Gesichter leicht verändert wurden; die Ähnlichkeit blieb hoch, aber es war nicht mehr dieselbe Person. Für meine Zwecke (z. B. Storyboard-Erstellung) ist das absolut ausreichend.

Es lassen sich mehrere Blickwinkel desselben Motivs erzeugen. Ich kann Storyboard-Frames erzeugen und das Team gezielt briefen: Kamerawinkel, Laufrichtungen, Lichtsetzung, Stimmung.

Dreiteiliges Foto eines Mannes mit Basecap, Bart und kariertem rot-blauen Hemdjacke, der auf einem rosa Sofa sitzt. Links frontal mit verschränkten Händen nach vorne blickend, Mitte von hinten auf das Sofa schauend, rechts seitlich im Profil. Unter den Bildern stehen die Beschriftungen ‚Original‘ (links) und ‚Nano Banana‘ (Mitte, rechts).

Outfit-Varianten bei Modellen sind möglich, ohne die Gesichts-Konsistenz zu verlieren. Vorallem für Look-Entscheidungen vor der Session spannend.

Drei Fotos einer Frau vor einer großen Holztür und im Garten. Links: Frau trägt beigen Pullover und dunklen Faltenrock, darunter steht ‚Original‘. Mitte: Frau in weißem Crop-Top und Jeansshorts mit Getränkedose neben einem Grill, Beschriftung ‚Nano Banana‘. Rechts: Frau mit Hut, Sonnenbrille und falschem Schnurrbart, öffnet Mantel voller Uhren, ebenfalls beschriftet mit ‚Nano Banana‘.

Food-Photography: Hier habe ich eine sehr gute Konsistenz beobachtet, sowohl mit der Pro- als auch mit der Free-Version. Hinweis aus meinen Tests: Die Free-Variante war mit einem Wasserzeichen unten rechts gekennzeichnet.

Fotocollage Russisch Ei. Moody Food-Photography. V.l.n.r. original, nano banana

Das Besondere: Ich konnte das Essen in Interaktion mit KI-generierten Menschen bringen. Etwa eine Hand, die ein Löffel hebt, oder ein Model, das mittels Blickkontakt mit der Kamera interagiert oder Models im Hintergrund in der Tiefenunschärfe platzieren um dem Bild eine andere Dynamik zu verleihen. Dadurch spare ich mir in manchen Szenarien das Budget für ein Model oder kann meinen Kund:innen eine Bildidee visuell präsentieren, bevor wir eine echte Session planen. Auch die Änderung des Untergrunds hat sich schnell und einfach umsetzten lassen. 

Dreifache Fotocollage eines Windbeutel Desserts. original vs. nano banana

Gerade bei Pitches oder der Vorproduktionen ist das ein enormer Vorteil: Statt nur zu beschreiben, wie ein Setting aussehen könnte, kann ich ein fertiges Bildbeispiel zeigen.

Konkrete Anwendungsfälle für Creator & Teams
  • Hintergrundtausch bei Porträt- und Produkt-Visuals
  • Restyling (Lichtstimmung, Farblook, Kleidung) ohne Gesichts- oder Marken-Drift
  • Branding-Konsistenz über Serien, Kampagnen und Slides hinweg
  • Pre-Viz & Storyboards für Drehs, Fotoproduktionen und Pitches
Wichtige Grenze in der Produktfotografie (Casio-Beispiel)

Ein Punkt, der im Hype oft untergeht: markierte Produkte. Ich wollte bei einer Casio-Armbanduhr lediglich den Hintergrund austauschen. Das Ergebnis ähnelte dem Original, war aber verändert. Logo und Schrift wurden verfremdet (z. B. wirkten Zeichen wie Hieroglyphen). Als Werbefoto für das Produkt unbrauchbar. Warum? – Urheberrecht & Markenschutz.

Dreiteilige Fotocollage einer Casio Armbanduhr Stranger Things Edition. Links das Original. In der Mitte und rechts Ai generiert mit nano banana

Große Anbieter wie Google bauen Schutzmechanismen ein, damit keine exakten Kopien markenrechtlich geschützter Produkte entstehen. Logos, Schriftzüge und charakteristische Designmerkmale werden daher bewusst variiert. Das ist rechtlich sinnvoll, kann aber in der reinen Produktfotografie ein K.O.-Kriterium sein. (Und es erklärt, warum manche Bearbeitungen „fast richtig“, aber nicht 1:1 sind.)

Wenn du offiziell und sicher Nano Banana (Gemini 2.5 Flash Image) nutzen willst:

(Stand: September 2025)

  • Nutze Google AI Studio (kostenlose Testnutzung möglich) oder die Gemini App. Für intensivere Nutzung: Google AI Pro (~$19.99/Monat) oder per-Image Abrechnung über die Gemini API (≈ $0.039 pro Bild).
  • Wenn dich günstige Monats-Abos auf nanobanana Seiten locken: sehr vorsichtig sein, das sind Drittseiten mit stark variierenden Preisen; prüfe Zahlungs-/Widerrufsbedingungen und ob tatsächlich Google-Zugang gewährt wird.
Artlist.io: Können Artlist-Nutzer Nano Banana verwenden?

Ja. In Artlist steht Nano Banana im AI Image & Video-Bereich unter „Image-to-Image“ als wählbares Modell zur Verfügung. In den offiziellen Hilfe-Artikeln wird „Nano Banana“ namentlich genannt (inkl. kurzem Modell-Profil). Zudem hat Artlist den Launch in seinem Blog angekündigt. Artlist-Pläne mit AI-Suite (z. B. AI Suite oder Max) enthalten den Zugriff; die Nutzung erfolgt über Credits (z. B. 100 Credits pro Generation für Nano Banana).

Fazit: Nano Banana entdecken – realistische Bearbeitung, klare Grenzen

Nano Banana bringt für Creator, Fotograf:innen und Post-Teams genau das, was in der Praxis oft fehlte: hohe Gesichts-Konsistenz, realistische Edits und Tempo. Direkt im Google-Ökosystem oder integriert in Artlist. Für Storyboard, Pre-Viz, Social-Assets und Branding-Konsistenz ist das ein echter Produktivitätsschub.

Für exakte Produktfotos (Logo-Treue, 1:1-Reproduktion) bleiben rechtliche Schutzmechanismen und die generative Natur des Modells jedoch eine Grenze. Für solche Fälle gilt weiterhin: Klassische Produktfotografie und präzises Retouching bleiben der Standard.

Mein Fazit: Nano Banana zu entdecken lohnt sich. Besonders, wenn du schnelle, konsistente Visuals brauchst und deine Produktion damit planbarer und kommunizierbarer machen möchtest.

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